Linux-Gaming mit Bazzite

**Disclaimer: Weil ich momentan sehr beschäftigt bin mit der Windows 11 Migration (Ja, das ist mein Job als Fachinformatiker) stelle ich diesen Artikel noch in der nicht überarbeiteten Rohfassung mal online. Ich hoffe, er hilft einige bei der eventuellen Wahl zu Bazzite anstatt zu Windows 11. Fragen werde ich natürlich beantworten und Verbesserungen später auch im Artikel einarbeiten, wenn ich mit der W11 Migration durch bin…**

 

Es ist nun etwas her, dass ich etwas geschrieben habe. Das letzte Mal war zum Supportende von Windows 7. Nun etwas zum Supportende von Windows 10 und schon wieder ein neuer Rechner. Nein, muss nicht sein. Seit der Einführung von Windows 11 nutze ich fast ausschließlich Linux Mint auf meinen Arbeitsrechner. Allerdings ist der „Gaming“ PC noch mit Windows 10 unterwegs und obwohl dieser Windows 11 Fähig ist, habe ich Gründe, dies nicht zu installieren.

Nun soll also auch auf dem Gaming-Computer Linux installiert werden, allerdings eine Distro die für Spiele optimalisiert ist. Nach etwas herumprobiere habe ich mich für Bazzite entschieden und festgestellt, dass es keine einfache Anleitung für Windows Umsteiger gibt. Dies wollte ich nun ändern und widme die folgenden Blogeinträgen der Installation und Modifikation von Bazzite, Schritt für Schritt einfach erklärt, sodass ein Umstieg von Windows zu Bazzite einfach durchgeführt werden kann. Geschrieben von einem, der selber gerade erst von Windows auf Linux zum Spielen umgestiegen ist und welche Hürden und Probleme ich so erfahren habe. Mir stehen momentan zwei Rechner zur Verfügung, einmal ein älterer mit Nvidia Grafikkarte und ein neuerer mit AMD Grafikkarte. Weil Nvidia im Ruf steht, nicht so optimal unter Linux zu laufen, werde ich beide testen.

Erstmal ein Disclaimer: Theoretisch bekommt man jedes fast Spiel irgendwie ans laufen, aber es gibt Spiele die mit einer Anti-Cheat-Software geschützt sind welche nur Windows oder manchmal Mac als legitim ansieht. Beim Spielen auf Linux kann es vorkommen, dass man gebanned wird. Unter anderem passiert dies bei Epics Fortnite, auch EA scheint diverse Konten wegen der Nutzung von Linux gesperrt zu haben. Wer also Online-Multiplayer Spiele daddeln will, dem leibt oft nichts anderes übrig, als Windows oder Mac zu nutzen. Ich hoffe, dass sich das in der Zukunft noch änder wird. Aber solange EA oder Epic nur Windows und Mac unterstützten, wird sich da nicht viel ändern. Steam unterstützt mittlerweile Linux richtig gut, und somit tut sich hier was.

Schritt 1: Die Installation

Für die Installation wird ein USB-Stick von minimal 8 GB benötigt und natürlich Bazzite. Bazzite bietet im Downloadbereich einige vorgefertigte ISOs zum Herunterladen an. Also lade ich entsprechend für beide Grafikkarte die dazugehörige ISO herunter. Zum erstellen eines USB-Stick eignet sich an besten die Anwendung Rufus. https://rufus.ie/de/ Am einfachsten ist es, die Portabele Version herunter zu laden. Nach dem starten von Rufus, und dem einstecken des USB-Sticks, muss per „AUSWAHL“ Knopf nur noch die soeben heruntergeladene ISO ausgewählt werden und anschließend wird mit drücken auf „START“ die ISO auf den USB-Stick kopiert.

Bitte achtet darauf, dass Ihr nur den einen USB-Stick angeschlossen habt, denn dieser wird komplett überschrieben. Das heißt, alles was drauf war ist danach weg!

Es erscheint noch eine Meldung ob im ISO-Modus oder DD-Modus beschrieben werden soll. Hier einfach die empfohlene Einstellung belassen und auf OK drücken. Als nächste kann eine Meldung kommen, dass noch ein Download für Grub erforderlich ist. Gurb ist der Bootloader der benötigt wird, um Linux zu starten. Einfach mit „Ja“ bestätigen. Nun kommt noch einmal eine Meldung, dass der gesamte USB-Stick gelöscht wird. Nach dem klicken auf OK dauert es nun ein paar Minuten bis Rufus fertig ist.

Bevor wir jetzt weiter machen, sollten alle Daten die auf dem Rechner vorhanden sind, natürlich gesichert werden. Kein Backup, kein Mitleid!

Wenn Bazzite neben Windows installiert soll, muss vorher die Windows Partition verkleinert werden. Bazzite kann das leider nicht während der Installation. Das geht mit Windows-Bordmitteln. Hierfür die Datenträgerverwaltung starten und das Volume verkleinern. Eine ausführliche Anleitung gibt es hier, allerdings nur die ersten 3 Schritte, wir müssen keine neue Partition erstellen.: https://www.windows-guru.de/windows-10-festplatte-partitionieren-ohne-datenverlust/

Nun können wir den Rechner neu starten und vom USB-Stick starten. Hier kommt uns allerdings oft das BIOS in die Quere. Das BIOS sollte so eingestellt sein, dass er von USB starten kann. Alternativ kann man mit Funktionstasten wie F10 oder F12 (abhängig vom BIOS) ein Boot-Auswahl generieren. Außerdem sollte das BIOS auf UEFI eingestellt sein, was in den meisten Fällen, wenn Windows 10 installiert ist, der Fall sein wird. Auch ratsam ist es Secure Boot zu deaktivieren.

Wenn alles richtig läuft, sehen wir einen schwarzen Bildschirm mit 3 Auswahlmöglichkeiten die nach Ablauf von 60 Sekunden, oder betätigen der Entertaste die ausgewählte Installation startet. Ich empfehle aus hier den Standard auf „Test this media & install bazzite“ zu belassen. Dauert zwar etwas länger, weil vorher die Daten auf dem USB-Stick auf Fehler getestet werden, aber sollte was beim Erstellen des USB-Sticks schiefgelaufen sein, fällt das hier auf und wir ärgern uns nicht mit einer kaputten Installation herum.

Nach erfolgreichem Test und hochfahren der Installation, werden wir mit einem hellen Bildschirm begrüßt, in dem wir als ersten die Sprache auswählen müssen. Im nächsten Bild müssen wir noch ein paar Einstellung vornehmen. Das Installations-Ziel muss zugewiesen werden, damit der Installer weiß, auf welcher Platte Bazzite installiert werden soll. Wenn man nur eine Platte hat, erscheinen als Installationziel 2 Laufwerke, weil der USB-Stick auch als Laufwerk erkannt wird. Wenn wir vorher die Windows Partition verkleinert haben, können wir einfach Automatisch wählen. Wenn nicht, können wir hier auch die ganze Platte löschen. Auch das geht über Automatisch, nach klicken auf Fertig (ungewohnt links oben), erscheint ein Fenster in dem wir alle Partition löschen können.

Als letztes sollten wir uns einen Benutzer anlegen, also Name, Benutzername und Kennwort eintragen und auf Fertig klicken.

Netzwerk und Hostname könnte noch ergänzt werden. Ist aber nicht zwingend notwendig und kann eventuell noch später erfolgen.

Nun auf „Installation starten“ klicken und Tee trinken….

 

Schritt 2: Die ersten Schritte in Bazzite

Nach Fertigstellung und Neustart des Rechners erscheint erst mal folgende MOK-Meldung.

Diese steht in Zusammenhang mit Secure Boot. Secure Boot ist ein Sicherheitsmechanismus welches verhindern soll, dass nicht zulässige Betriebssysteme gestartet werden können. Es gibt zwei Möglichkeiten hiermit umzugehen, Die eine ist Secure Boot im BIOS zu deaktivieren, oder den MOK im BIOS zu registrieren. Für letzteres wählen wir Enroll MOK. Das hat bei mir nicht funktioniert, also im BIOS Secure Boot deaktiviert. Windows 10 benötigt kein Secure Boot, bei Windows 11 sieht das anders aus. Wenn man also Windows 11 neben Bazzite installieren möchte, muss Secure Boot eingeschaltet sein. 

In Grub wird erstmal nur Bazzite angezeigt, aber nach einem durchstarten wird ein Eintrag für Windows in Grub automatisch erstellt.

Nun werden wir mit einem Schönen aufgeräumten Desktop, der Windows ähnlich ist, und einer Steam Meldung begrüßt. Steam startet automatisch, ob das sein muss ist meines Erachtens nach fragwürdig. Nun können wir uns etwas in Bazzite herumbewegen und uns vertraut damit machen. Und stellen fest, dass es Windows 10 recht ähnlich ist.

Als allererstes schalte ich vom Dark-Modus in den hellen um. Der Dunkle Modus ist nunmal Geschmackssache und ich mag ihn nicht. Aus der Windows-Gewohnheit und der Einfachheit heraus werde ich den „Anwendungsstarter“, also das Linke Icon in der Taskleiste, „Start“ nennen.

Man kann bei Bazzite, welches auf Fedora basiert, recht viel einstellen. Wie bei Windows und den „Systemeinstellungen“ hat Bazzite direkt unter dem Startknopf ein Pendant mit der Bezeichnung… „Systemeinstellungen“. Warum schwierig machen, wenn es auch einfach geht. Hier kann man als erstes in den Schnelleinstellungen vom dunklen Modus in den Hellen wechseln, also wenn man das möchte.

Wenn der Rechner mit eine WLAN-Modul ausgestattet ist, kann man entweder mit diesen online gehen oder eben übers LAN-Kabel. Allerdings muss hierfür einmal mitgeteilt werden, dass man nicht das WLAN benutzen möchte. Seltsamerweise ist LAN ausgeschaltet, wenn ein WLAN-Modul verbaut ist. Unten rechts in der Taskleiste auf das Netzwerksymbol klicken, die Karte auswählen und auf „Einrichten“ klicken. Anschließend in den Tab „General“ wechseln und ein Haken bei „Automatisch mit Priorität verbinden“ setzen und mit „Anwenden“ bestätigen. Und schon sind wir Online, also wenn euer Netzwerk zuhause richtig konfiguriert ist.

 

Nun da wir Online sind, sollte man erst mal aktualisieren. Die Updates kommen ja öfters als die ISO erneuert werden. Es gibt zwei Arten von Updates, die der Anwendungen (einige haben eigene Update Routinen wie Steam) und die System Updates.

Die Anwendungsupdates kommen schon fast automatisch, weil Bazzite eine Meldung erzeugt, das Updates da sind. Da klicken wir einfach drauf und wählen dann Aktualisieren.

Bei des System Updates sieht es etwas anders aus. Hierfür auf „Start“ klicken und „System Update“ auswählen. Nun öffnet sich ein Terminal, also eine Art DOS-Fenster in dem wir mit Y oder N die Installation der Updates bestätigen sollen. Also Y eingeben und warten. In meinem Fall werden 61 Updates installiert.

Benchmarks…

Ich liebe Zahlen und Benchmarks, schon seit meinen Anfängen mit dem 486er habe ich immer alles gebenchmarkt und Listen gemacht. Nun so auch mal der Vergleich von Windows 10 und Bazzite.

Weil ich noch keine Spiele installiert habe werde ich einfach mit dem Superposition Benchmark die Rechner Testen (Den Benchmark gibt es für Windows, Mac und Linux hier https://benchmark.unigine.com/superposition).

Bei der Nvidia-Karte ist mir als erstes aufgefallen, dass das Loadingscreen von Superposition nur Rot ist, bei der AMD-Karte wird es richtig darstellt.

 

Windows 10

Bazzite

GTX 1080

15999

14645

RX 6750 XT

20705

21660

Hier fällt auf, dass die Nvidia-Karte unter Linux schlechter und die AMD-Karte besser abschneidet. Dies kann natürlich sein, weil die Nvidia-Karte schon deutlich älter ist, oder eben an den schlechten Treiber.

Framelimiter und In-Game Overlay

Als Gamer will man natürlich ein In-Game Overlay haben mit den wichtigen Daten wie Temperatur und Leistung des CPU und der Grafikkarte. Und auch ein Framelimiter ist eine oft gewollte Anwendung. Macht ja nicht viel Sinn, wenn man z.B. ein Point-And-Click-Adventure mit 300 FPS spielt, weil es die Grafikkarte kann. Hier reichen oft 60 oder sogar 30, abhängig von Spiel natürlich.  

Eine Lösung für beides bietet die Anwendung MangoHud, welche in Bazzite schon integriert ist. Nur konfiguriert müssen wir es noch. Es gibt immer die Möglichkeit es per Textdatei zu konfigurieren, aber es gibt auch eine GUI namens „Mango Juice“ die wir zum konfigurieren nehmen können. Zum installieren öffen wir die Anwendung „Bazaar“ (Sollte Bazaar nicht installiert sein, habt ihr noch nicht das Juli-Update installiert. In Diesem Update wird „Discover“ durch „Bazaar“ ersetzt) und suchen dort nach Mango und installieren es.

Mit dem GUI-Tool „Mango Juice“ kann man sich einiges zusammen klicken und testen. Ich halte es meist simpel und nehme nur Last und Temperatur von CPU und GPU und im Reiter „Performance“ noch FPS und Frame Limit und stelle das meist auf 60 FPS ein. Man kann 3 Limits einstellen und zwischen diesen mit L-Shift+F1 wechseln. 

Zum starten eines Spiels oder des Benchmarprogramms ist etwas mehr erforderlich. Spiele die man über Lutris oder Steam startet, ist es wiederum einfacher, das kommt aber später. Zum starten eines Spieles mit MangoHud muss man das Spiel mit dem Kommando MangoHud starten. Also im Fall von dem Superposition Benchmark

mangohud ./Superposition

Ist machbar, aber eine Verknüpfung zum Starten wäre das schon besser. Diese Verknüpfungen heißen Starter. Starter sind Text-Dateien mit der Endung .desktop und folgendem inhalt:

[Desktop Entry]
Encoding=UTF-8
Name=
Comment=
Exec=
Icon=
Terminal=false
Type=Application
Categories=

Man muss nur die exec ausfüllen und ein Name wäre auch nicht schlecht. Den genauen Pfad zur ausführbaren Datei bekommt man am einfachsten, wenn man mit der rechten Maustaste auf diese Datei klickt und „Adresse kopieren“ auswählt. Das kann man dann so direkt hinter den Exec= mangohud einfügen.

Also im Falle von Superposition sieht es dann so aus

[Desktop Entry]
Encoding=UTF-8
Name=Start Superposition
Comment=
Exec=mangohud /home/roman/Downloads/Uniginge_Superposition-1.1/ Superposition
Icon=
Terminal=false
Type=Application
Categories=

Mehr Info Über Starters gibt es bei der Linux-Bible: https://linux-bibel.at/index.php/2023/09/21/eigene-starter-fuer-den-desktop-unter-linux-anlegen/

Und jetzt das Wichtigste… SPIELE!!!!

Also mit Steam wird man ja direkt bei ersten hochfahren schon begrüßt. Also einloggen und loslegen.

Aber es gibt ja noch mehr. Lutris ist hier eine gute Anlaufstelle und ist direkt in Bazzite mit installiert. Es befindet sich sogar direkt in der Taskleiste neben Steam. Beim ersten starten werden noch ein paar Updates installiert. Mit Lutris ist viel möglich, viel zu viel als dass ich das hier beschreiben könnte. Nur mal ins kurze: in den Einstellungen kann man bei Quellen aus diversen Online-Anbietern wählen, u.a. GOG, Epic, Ubisoft und so weiter. Unter Starter kann man diverse Emulatoren wählen, wie z.b. DOS, Amiga, Mame, ScummVM und noch einiges mehr.

Ich habe einfach unter Quellen mal meine einschlägigen ausgewählt und mich dann mal bei allen angemeldet. Einige Quellen wie GOG funktionieren direkt ohne Probleme, bei anderen wie Epic muss noch was installiert werden. Sollte eine der Installation fehlschlagen, einfach nochmal probieren. Ich musste den EPIC Launcher zwei Mal installieren, weil er beim ersten mal wegen fehlender WINE Bibliotheken nicht wollte. Und bei z.b. Humble Bundle ist es wieder anders.

Spiele die es nativ für Linux gibt, laufen meistens direkt. Es gibt aber auch Spiele die einfach nicht starten wollen. Bei meinen ersten Tests wollte das Spiel „OxenFree“ einfach nicht starten. Aber Lutris hat den Vorteil, dass es sowohl die Linux als auch die Windows Version zum installieren anbietet. Bei OxenFree lief die Windows-Version ohne Probleme.

Beim installieren von Windows-Spielen, sei es aus eine der Spiele-Datenbanken, anderweitigen Downloads oder von Klassischen CD/DVDs, sucht Lutris in der Community-Datenbank nach den passenden Einstellungen womit viele Spiele direkt laufen. Aber es kann auch vorkommen, dass spiele nicht wollen oder dass man was ganz kurioses spielen möchte. Hier muss man dann individuell schauen, wie man das ans laufen bringt. Hier gibt es einige Anlaufstellen wie das Lutris-Forum oder Holarse.

Wenn man nun MangoHud im Lutris Spiel haben möchte, das entsprechende Spiel auswählen, ins Konfigurationsmenü gehen, also unten auf den Pfeil oder Dreieck klicken und „Konfigurieren“ klicken, dann im Reiter „Systemeinstellungen“ bei Display den Haken bei „FPS-Statusleiste (MangoHud)“ setzen. Aber das funktioniert nicht bei jedem Spiel. Bei älteren Spielen kann es vorkommen, dass diese nach dem setzten des Hakens nicht mehr starten.

Für Mangohud in Steam, das Spiel auswählen, mit der rechten Maustaste auf „Eigenschaften“, im Reiter „Allgemein“ bei den Startoptionen folgendes eingeben:

MANGOHUD=1 %command%

Alternative: Heroic

Epic macht schon mal Probleme. So bekam ich es in Lutirs auf meinem zweitem Rechner nicht ans laufen. Es kam immer eine Fehler 256 Meldung, was so ziemlich alles bedeuten kann. Neben Lutirs gibt es auch noch den Heroic Game Launcher, dieser ist optimiert für Epic, GOG und äähhh Amazon. Der Epic Launcher ist schon in Heroic integriert und muss nicht separat noch heruntergeladen werden, wie Lutris es macht. Der Heroic Games Launcher kann über Bazaar installiert werden, dafür einfach Bazaar öffnen und nach Heroic suchen, wenn es einen nicht schon direkt auf der Hauptseite von Bazaar angeboten wird. Das Programm verhält sich fast wie der Epic Launcher und ist eigentlich selbsterklärend. Einziger großer unterschied ist, dass man Wine installieren muss. Hierfür in Heroic den Menüpunkt „Wine-Manager“ auswählen und unter GP-Proton die letzte Version herunter laden. Es kann sein, dass diverse Anwendungen besser mit anderen Version von Wine spielbar sind. In den Einstellungen des Spieles kann man die Wine-Version wählen. Hier kann man auch direkt den Framelimiter einschalten und auf dem nächsten Tab „Andere“ kann man noch die FPS einschalten. Mangohud funktioniert hier Out-of-the-box leider nicht.

Kuriose alte Windows Spiele ans laufen bringen

Ab und zu überkommt einem ein nostalgisches Gefühl und möchte mal ein Spiel von früher Spielen. DOS-Spiele sind dank DOS-Box (u.a. in Lutris) kein Problem. Aber so ältere obskure Windows-Spiele von Früher kann schon mal zu Problemen führen. Diese laufen sogar sehr oft in Windows 10/11 nicht mehr. Ein Beispiel hier wäre das Spiel „Sabrine im Internat“ aus 2008, so obskure das es nicht mal bei Moby Games gelistet ist, geschweige denn in Lutris.

Bazzite bringt aber mehrere Möglichkeiten das Spiel zu starten. Das Spiel läuft gut in Wine und besser mit Protontricks. Wine läuft eigentlich direkt, wird aber mit einem Doppelklick nicht automatisch gestartet. Dafür einmal mit der rechten Maustaste auf die EXE-Datei, Dann „Öffnen mit“ und „WineZGUI“ auswählen.

Dann startet das Spiel, allerdings klein und links oben in der Ecke. WineZGUI erstellt auch eine Verknüpfung im Startmenü unter Spiele, auch wenn es kein Spiel ist, sonder nur eine Anwendung. Dazu kommt noch ein Ordner in /var/home/[Benutzername]/.var/app/io.github.fastrizwaan.WineZGUI/data/winezgui/Prefixes/ der mehrere hundert Megabyte groß ist, auch wenn es sich nur um eine kleine Anwendung handelt. Diese sollte man, wenn man das Spiel nicht mehr spielt, auch ab und zu mal löschen.

Beim Doppelklick wird Protontricks gestartet, endet aber in einer Fehlermeldung wenn es noch nicht eingerichtet ist. Als erstes muss es in Steam aktiviert werden, dafür Steam öffnen, in den „Einstellungen“ unter „Kompatibilität“ den Haken setzten, dass es für alle Titel aktiviert ist.

Dann braucht Protontricks noch Zugriff auf den Persönlichen Steam-Ordner.  Dafür im Terminal das folgende eingeben:

flatpak override –user –filesystem=/var/home/roman/.local/share/Steam com.github.Matoking.protontricks

Und nun muss noch Proton installiert werden. Das geht nur über ein Spiel welches Proton nutzt. Also in Steam ein Spiel welches Proton nutzt suchen durch bei jedem Spiel auf das I für informationen klicken. Bei mir war es sogar schon das erste „1Heart“. Also spiel installieren, dies installiert automatisch das aktuellste oder ausgewählte Proton mit. Wenn man nun auf die EXE-Datei doppel klickt erscheint ein Auswahlfenster mit welcher Proton-Version es gestartet werden soll. In meinem Fall ist nur eine vorhanden, und die Funktioniert. Das Spiel startet in Full Screen. Was bei einem zu großen Monitor wohl auch suboptimal ist.

Der große Vorteil von Protontricks ist, dass nicht jede Anwendung ein eigene Umgebung und damit einen eigenen hundert Megabyte großen Ordner erstellt. Protontricks nutzt den Ordner der gewählten Anwendung, also in meinem Fall den von 1Heart, also 270190. Dieser Ordner befindet sich in /var/home/[Bentuzername]/.steam/steam/steamapps/compatdata/

Lautstärkste über die Tastatur steuern.

Wenn man keine Tastatur mit Lautstärkeregelung, hat empfiehlt es sich, diese über Tastenkombinationen zu regeln. Hierzu öffnen wir die „Systemeinstellungen“, wählen „Tastatur“ und dann „Kurzbefehle“. Dann wählt man „Lautstärke“ aus und kann dort unter „Lautstärke erhöhen“ und „Lautstärke verringern“ sich eigene Tasten zuweisen. Hier habe ich mal F11 zum verringern und F12 zum erhöhen zugewiesen. Dies hebt allerdings eventuelle Tastenkombinationen von Anwendungen auf. Z.B. wenn ich wie hier nur F12 nehme, wird die F12 Funktion in Firefox zum öffnen des Developer Tools, nicht mehr funktionieren. 

Und schon wieder ein neuer Rechner, oder?

Der Support für das mittlerweile fast 10 Jahre alte Windows 7 geht in 2020 zuneige und wenn man noch nicht auf Windows 10 aufgerüstet hat, wäre das jetzt der Zeitpunkt – es sei den natürlich man ist auf anderen Gleisen unterwegs. Nun kam von Kollegen deswegen öfter die Frage zum Kauf eines neuen Computers auf, wobei ich mir dann immer denke: „nachhaltig ist anders“. Jetzt habe ich den Test durchgeführt und Windows 10 auf einigen „Milchkannen“ installiert, die ich zuhause stehen habe. Der älteste Rechner ist von 2007 – also zumindest der, auf dem ich es probiert habe. Ich habe immer das zu diesem Zeitpunkt aktuelle Windows-10-Version 1909 installiert. In diesem Blog-Beitrag berichte ich über meine Erfahrungen und ob man wirklich einen neuen Computer braucht oder ob der alte Rechner doch noch zu etwas gut ist.

Als Erstes habe ich mir einen alten Mac Mini von 2007 zur Brust genommen. Dieser hat einen Core2Duo Prozessor mit 2 GHz, 2GB Ram und eine Intel GMA950 Grafikkarte. Von Apple aus gibt es für diese alten Kisten schon lange kein aktuelles OS mehr und auch keine Windows-10-Treiber. Wenn man Windows 10 direkt installiert, machen die BootCamp-Treiber, die man sich vorher herunter geladen hat, teilweise Probleme bei der Installation. Deswegen bin ich bei sämtlichen älteren Apple-Geräten den Weg über Windows 7 gegangen. Windows 10 bietet zwar fast alle Treiber von sich aus an, aber es gibt einige Einschränkungen, wenn man die BootCamp-Treiber nicht installiert. Das größte Problem ist dabei die Audiokarte der Apple-Geräte. Die Treiber sind zwar in Windows 10 drin, aber weil Apple hingegangen ist und Analog- und Digital- Audio durch einen Stecker leitet und dafür einen speziellen Chip eingesetzt hat, wovon die Treiber nur in den BootCamp-Treiber befinden, geben die meisten Apple-Geräte keinen Ton aus. Die Installation bei älteren Apple-Geräten erweist sich teilweise schwierig, weil diese einfach nicht von der DVD starten wollen. Hierfür musste ich extra eine neue angepasste DVD anhand der originalen DVD erstellen.

Nachdem ich nun Windows 7 installiert hatte, habe ich die BootCamp-Treiber installiert und anschließend die Windows-10-Version 1511. Diese Version ist noch die, die ein gratis Upgrade von Windows 7 auf Windows 10 zulässt. Danach habe ich einfach die Version 1909 mit dem Update-Assistenten installiert und schon ist man aktuell. Des Weiteren habe ich noch ein Office-Paket installiert, allerdings nicht das von Microsoft, sondern das von SoftMaker, weil das so schön günstig ist – ich bin zwar kein Schwabe, aber trotzdem ein Sparfuchs ;-). Oh… ich glaube jetzt muss ich sagen: ACHTUNG WERBUNG hmmmm Nein ich werde nicht gesponsert, ich mag aber gratis Software, dann kann ich ja auch gleich verlinken: https://www.freeoffice.com/de/

Also zurück zum Mac Mini von 2007. Laut Apple kann man auf diesem Rechner nur Lion also 10.7.5 und Windows 7 in der 32-Bit Version als neuestes Betriebssystem installieren. Windows 7 in der 64-Bit Version ist überhaupt kein Problem – zumindest mit der angepassten DVD. Das läuft recht flüssig. Auch Windows 10 lässt sich ohne Probleme installieren. Das Office-Paket von SoftMaker läuft auch problemlos. Bei der Internet-Nutzung kommt dieser Rechner allerdings schnell an seine Grenzen. Das Problem ist die Chipset-basierte Grafikkarte, die einfach zu wenig Leistung für irgendetwas Zeitgenössisches bietet. Die Werbung auf vielen Webseiten bremst da ordentlich – hier wäre dann ein Addblocker schon mal Pflicht. Youtube ähnelt eher einem Stop-Motion-Film, also praktisch unbenutzbar.

Als zweiten Rechner habe ich etwas Neueres, einen iMac von 2008 genommen. Ausgestattet war dieser mit einem Core2Duo 2.4 GHz, 4GB Ram und Radeon HD2400XT. Ich habe dem iMac einen Core2Extreme 2.8 GHz aus einem 2007er iMac spendiert, den ich hier noch liegen hatte.  Windows 10 läuft hier wunderbar. Probleme macht nur die integrierte Webcam und das Audio, welches irgendwie nur die internen Lautsprecher ansteuern kann. Dank der Radeon Grafikkarte macht auch Youtube keinerlei Probleme. Allerdings konnte ich leider keine 3D-Benchmarks durchführen, weil die Grafikkarte einen weg hat und immer wieder abstürzt, sobald ich einen 3D -Test gestartet habe.

Dann ist mir so ein super günstiger, ursprünglich 430 Euro teurer HP Laptop von 2010 zugelaufen, ausgestattet mit einem AMD Athlon II P320, ein Dual-Core Prozessor mit 2.1 GHz, aufgerüstet von 3 auf 6 GB und einer ATI Mobility Radeon HD 4250. Mich wundert bei diesem recht günstigen Teil mit der kargen CPU Ausstattung doch die Leistung. Hier macht die deutlich schnellere Grafik einiges wett, was dem Mini fehlt. Windows 10 läuft ohne Probleme und auch Youtube läuft flüssig. Nur der Lüfter in dieser Kiste ist recht laut.

Jetzt kommen noch zwei Blechkisten dran. Ausgestattet ist der erste aus 2008 mit einem Core2Duo E8500 mit 3.0 GHz mit 4 GB Ram und Geforce 9400GT, der zweite von 2010 ist mit einem i5 der ersten Generation, ein i7-780 2,8 GHz mit 8GB Ram und Nvidia N210 ausgestattet. Der Vorteil einer „Blechkiste“ ist, dass man diese recht günstig aufrüsten kann. Arbeitsspeicher bekommt man recht günstig und auch Grafikkarten mit deutlich mehr Leistung bekommt man für kleines Geld. Bei diesen beiden Rechnern mit dieser recht kargen „Office“ Ausstattung läuft Windows 10 ohne jegliche Probleme. Mit Grafikkarten-Nachrüstung sind zeitgemäße Spiele auch kein großes Problem. Ich habe für die Benchmarks in dem i5 eine GTX 660 eingebaut, die ich noch hier herum liegen hatte. Diese Karten gibt es auf der wohl bekannten Handelsplattform mit den 4 bunten Buchstaben für etwa 30 Euro. Auch der Core2Duo wäre durch einen schnelleren Prozessor, den Core2Quad zu ersetzen, zumindest sollte das Mainboard diesen unterstützen. Ich habe zum Testen den Core2Duo E8500 durch einen Core2Quad Q9550 mit 2.83 GHz ersetzt. Dieser Prozessor ist mit seinen SingleCore-Berechnungen  zwar langsamer, aber er schlägt in seinen MultiCore-Berechnungen schlägt den Core2Duo um Längen.

Und zu guter Letzt habe ich mir einem iMac von 2011 vorgenommen. Von denen stehen ja momentan ein paar hier zum Experimentieren wegen der bekannten Grafikkartenprobleme herum. Dieser hier ist ausgestattet mit einem i7-2600 mit 3,4 GHz , 16GB Ram und einer Nvidia GTS 765M. Dieser Rechner rennt förmlich durch alles hindurch, was ihm in den weg kommt. Vollkommen nutzbar für Office-Arbeiten als auch fürs Internet, Fotobearbeitung und HD-Videobearbeitung.

Benchmarks

Ich liebe es, Geräte mit einander zu vergleichen und dies in Benchmarks festzuhalten. So habe ich diese alle einmal gebenchmarked. Den Prozessor mit Geekbench 4 und die Grafikleistung mit 3DMark06 und 3DMark Vantage. Alle Benchmark-Programme sind etwas älter, aber es ist ja auch ältere Hardware. Zum Vergleich habe ich auch mal meinen 2014er i7-4790K mit RX480 getestet. Etwas Neueres besitze ich nicht. 3DMark Vantage stürzt allerdings bei einigen Karten wegen fehlender Hardware-Unterstützung ab und am meinem i7 Referenzcomputer stürzt 3DMark06 während des Tests ab – da ist wohl die Hardware zu neu. Mir ist noch ein Microsoft Surface von 2018 über den Weg gelaufen, das ich einfach mal getestet habe. Dieses ist ausgerüstet mit einem Pentium 4415Y

Fazit

Es muss nicht immer ein neuer Computer sein. Dies ist sehr abhängig von den Anforderungen und was man mit dem Rechner vor hat. Für Office-Arbeiten reicht schon der älteste Core2Duo. Möglichst sollte man den Speicher aufrüsten. Eine SSD ist natürlich Pflicht. Allerdings fehlt dem Mini doch deutlich die Grafikleistung um Windows 10 überhaupt flüssig darzustellen. Der Mini eignet sich prima als Retro-Spielecomputer mit einer Windows XP Installation drauf. Für ein flüssiges Arbeiten in Windows 10 und Surfen im Internet braucht man schon eine vernünftige Grafikeinheit, auch wenn diese im Chipsatz integriert ist wie bei dem HP Laptop. Alles ab der Intel i-Core-Serie macht bei Windows 10 keinerlei Probleme, sprich die meisten Rechner ab 2009/2010. Hier reicht auch die im CPU integrierte Grafikkarte fürs ruckelfreie Surfen im Internet. Sobald es ans Spielen geht, braucht man schon eine vernünftige dedizierte Grafikkarte. Auch diese muss keine neue sein, solange man nicht das Allerneueste spielen will, was der Markt her gibt.

Einziges Gegenargument wäre der Verbrauch. Der 4415Y im Surface hat etwa die gleiche Leistung wie ein Core2Duo oder Core2Quad. Allerdings hat der 4415Y ein TDP von 6 Watt, wobei der von mir getestete Core2Duo E8500 ein TDP von 65 Watt und der Q9550 sogar 95 Watt hat. Zum Einen ist es nicht ganz fair, einen mobilen Prozessor, der auf Energiesparen konzipiert ist, mit einem Desktop-CPU, der auf Leistung konzipiert ist, zu vergleichen und zum Zweiten gibt die TDP nicht den eigentlichen Verbrauch an, sondern nur eine Richtlinie. Übrigens haben sich die TDP-Definitionen im Laufe der Zeit öfters mal geändert. Allerdings ist der Stromverbrauch des Surfaces deutlich geringer. So sind auch neuere Desktop-Prozessoren stromsparender wie die alten.

Der 2011er iMac und das leidige Thema mit der Grafikkarte – Teil 2

Im zweiten Teil der Anleitung für eine alternative Grafikkarte im iMac geht es um den Bootscreen und um Karten, die obwohl diese funktionieren sollten kein Bild erzeugen. Es gibt Karten die baugleich sind, aber in anderen Laptops verbaut wurden und somit eine andere Firmware haben und deswegen nicht so funktionieren wie sie sollten. Karten von Dell/Alienware funktionieren in der Regel, aber die gleichen Karten wurden z.B. auch in HPs und MSI Laptop verbaut und diese funktionieren eben nicht. Hier ist die Lösung, dass man die Firmware der Karte mit der von einer Dell/Alienware-Karte ersetzt. Der Bootscreen oder Startbildschirm ist eigentlich nicht so wichtig, wäre da nicht die Möglichkeit die Wiederherstellung oder eine Neuinstallation durchzuführen ohne diese Möglichkeit. Ohne einen Startbildschirm wird der Recoverymodus überhaupt nicht starten und die Neuinstallation in einer Endlosschleife hängen bleiben. Weil beide Punkte den selben Arbeitsschritt beinhalten, habe ich diese natürlich auch als einen behandelt, nämlich das Anpassen der Firmware der Grafikkarte. Diese Anleitung hatte etwas aus sich warten lassen, weil bis vor ein paar Wochen musste auch noch das BootRom des iMacs hierfür modifiziert werden. Dies ist nun nicht mehr notwendig.

Aber bevor wir loslegen – Ihr kennst das ja schon – erst mal der obligatorische Haftungsausschluss:

Ich übernehme keinerlei Haftung für irgendwelche Schäden, die bei der Reparatur elektronischer Geräte, dem Aufbau und Betrieb elektronischer Schaltungen, an Personen oder Geräten entstehen können.

>> Sollten Sie Windows auf dem iMac haben und dieses auch starten können, können Sie gleich zum Punkt: „Firmware der Grafikkarte anpassen“ springen.

Für dieses Unterfangen brauchen wir neben dem defekten iMac einen zweiten Rechner und ein CH341A USB EPROM-Brenner. Den gibt es bei dem Onlinekaufhaus mit den 4 bunten Buchstaben für etwas unter 10 Euro. Achtet beim Kaufen darauf, dass es der schwarze CH341A ist und mit der Klammer. Als zweiten Rechner habe ich ein altes MBP mit Windows XP genommen. Bei Windows 10 gibt es Probleme mit den Treibern für das CH341A und einen Windows 7 Rechner hatte ich nicht zu Hand, sollte aber auch auf Windows 7 funktionieren. Sollte man keinen passenden alten Rechner haben, ein Windows XP Laptop bekommt man gebraucht für unter 30 Euro.

Weiterhin brauchen wir noch etwas Software und die passende Firmware der Grafikkarte. Ich habe alles, was benötigt wird, in einem Download zusammen gefasst. Diese Firmware und sämtliche Informationen habe ich aus dem Macrumors Forum. Externer Link

Download (etwa 8MB) CRC32-HASH: 0826EC78

CH341A.EXE wird durch McAfee als Virus erkannt.

Installation und Nutzung des CH341A

Das CH341A muss vor Gebrauch erst mal auf dem Zweitrechner installiert werden. Im Order „Treiber CH341A“ aus obigem Download befindet sich der passende Treiber für das CH341A. Einfach die „setup.exe“ ausführen und auf „Install“ klicken. Nach erfolgreicher Installation kann nun das CH341A an den Rechner angeschlossen werden.

Benutzung des CH341A

Die Benutzung de CH341A ist recht einfach, wenn man weiß worauf man achten muss. Leider kommt das Gerät ohne jegliche Anleitung oder Treiber daher. Ich habe einige Zeit gebraucht und im Internet gesucht, bis ich damit zurecht kam. Das CH341A ist sowohl für „24 EEPROM“ als für – was wir brauchen – „25 SPI Flash“ Chips geeignet. Auf dem CH341A ist dies mit einer kleinen Zeichnung gekennzeichnet. Auch ist in dieser Zeichnung zu sehen, wo der Pin1 hingehört. Pin 1 ist mit einem kleinen Punkt gekennzeichnet. Hier wird die Klammer so angebracht, dass der rote Draht Pin1 entspricht. Der Pin1 1 ist auch dem entsprechendem Chip mit einem kleinen Kreis gekennzeichnet, auf dem Logicboard sogar mit einem kleinen weißem Pfeil.

 

Zum Beschreiben eines EEPROM habe ich das benötigte Programm in dem Ordner „Software CH341A“ mitgeliefert. Die Software braucht man nicht zu installieren, man muss nur  das Programm „CH341A“ ausführen. Im Programm muss man erst den entsprechenden Typ EEPROM auswählen, dies ist ein „25 SPI Flash“. Das automatische Erkennen des EEPROM über den Knopf „Detect“ schlägt meistens fehl und gibt den falschen Wert zurück, also müssen wir den entsprechenden Chip per Hand auswählen. Dafür müssen wir erst mal wissen, welcher Chip verbaut wurde. Hierfür braucht man schon eine Lupe, um den Text auf dem Chip lesen zu können. In meinem Fall wurde ein MX25L6405D verbaut. Diesen wählen wir entsprechend in der Software aus unter dem Knopf „Chip Search“. Hier können wir einfach im Feld „Chip Name“ einen Teil der Bezeichnung eingeben und im unteren Teil den entsprechenden Chip auswählen.

Es kann vorkommen, dass ein Chip nicht im Programm vorkommt, aber mit einer anderen Einstellung beschrieben werden kann. So hatte ich zum Beispiel einen 25Q064A, was – wie für einen iMac von 2011 üblich ist – ein 8MByte/64MBit Chip ist. So habe ich von oben nach unten jeden 8MByte/64MBit Chip ausprobiert und mit dem W25Q64BV dann beschreiben können. Es ist ratsam, nach jedem durchgeführten Schreibvorgang, diesen zu kontrollieren, indem man das Geschriebene mit dem Original vergleicht. Hierfür gibt es die Option „Verify“ oben im Menü. Aber bevor wir einen Chip beschreiben, machen wir erstmal ein Backup, indem wir  im Menü auf „Read“ klicken. Nach dem Einlesen der Daten des EEPROMS können wir diese einfach in eine BIN-Datei über den Menüpunkt „Save“ speichern. Zum Beschreiben müssen wir erst eine BIN-Datei auswählen über den Menüpunkt „Open“ und anschließend den Punkt „Program“ drücken. Man kann vorher eventuell noch den Punkt „Erase“ wählen, um den Chipinhalt zu löschen.

Firmware der Grafikkarte anpassen

Momentan gibt es angepasste Firmware für die Quadro K1000M, K1100M, K2000M, K2100M, GTX 765M, GTX 770M und GTX 780M. Ebenfalls gibt es Firmware für die AMD WX4170 (RX560) und die AMD WX7100 (RX580), allerdings brauchen die AMD-Karten noch einige andere Modifikation, welche ich in diesem Beitrag nicht behandeln werde. Diese Firmware befindet sich im Ordner „GPU Firmware“ im Download. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Firmware der Grafikkarte anzupassen: entweder aus einer Windows Installation heraus oder mit dem CH341A. Wenn man die Karte bereits eingebaut hat und Windows installiert hat, ist dies die einfachste Methode. Hierfür habe ich das Flashtool von Nvidia in den Download hinzugefügt. nvflash ist für das 32-Nit System und nvflash64 für ein 64-Bit System. Man sollte vorher remote desktop aktiviert haben oder über eine andere Art, z.B. VNC die Möglichkeit haben um auf das System zugreifen zu können weil die Chance besteht, dass der Bildschirm während des Flashens ausgeht. Und man sollte, bevor man die modifizierte Firmware installiert, erst mal eine Sicherheitskopie der alten Firmware machen. Hierfür geben wir folgendes Kommando ein:

nvflash -b alt.rom oder nvflash64 -b alt.rom

Nach erfolgreichem Backup können wir die modifizierte Firmware ins Rom flashen:

nvflash neuesbios.rom oder nvflash64 neuesbios.rom

Wobei neuesbios.rom natürlich durch den Namen der zuvor heruntergeladenen Biosdatei ersetzt wird.

Sollte man kein Windows installiert haben oder nicht gestartet bekommen, muss man den CH341A benutzen. Dafür muss die Karte, sollte man diese bereits eingebaut haben, wieder aus dem iMac ausgebaut werden. Wie oben beschrieben müssen wir erst den Type des EEPROM mit der Lupe herausfinden und in der Software einstellen. Danach die Klammer auf den Chip befestigen und die Firmware entsprechend sichern und die neue installieren. Hiernach kann die Karte wieder eingebaut werden. Ob es richtig funktioniert hat, sieht man anschließend wenn das OS hoch gefahren ist und man oben auf den Apfel klickt und „Über meinen Mac“ auswählt. In dieser Übersicht sollte bei Grafikkarte ein Vermerk von Nick[D]vB stehen.

 

Mal ein 2012er MacBook Pro non Retina mit defekter Grafikkarte

Ein Bekannter von mir kam neulich mit einem 2012er MacBook Pro non Retina, bei dem schon zwei Firmen vergeblich versucht hatten, diesen zu reparieren. Der GPU wurde von einer dieser Firmen ausgetauscht – was jedoch keinen Erfolg hatte. Beim Durchmessen habe ich festgestellt, dass der Videospeicher nicht mit Strom versorgt wurde. Außerdem muss eine der Firmen dies wohl auch festgestellt haben, weil auf der Platine deutliche Kratzer zu sehen waren. Diese Kratzer sind normal und nicht zu vermeiden, wenn man eine Platine durchmisst.

Nun, da eine der Firmen auch festgestellt hatte, dass der VRAM nicht mit Strom versorgt wurde und dies auch nicht repariert hat, habe ich mich auch nicht daran versucht dies zu reparieren. Ich habe stattdessen wie beim 2011er probiert, die dedizierte Grafik abzuschalten. Und dies mit Erfolg! Das 2012er hat dieselben Vor- und Nachteile wie das 2011er Modell.

Vorteil:

* GPU wird nicht mehr mit Strom versorgt, also weniger Stromverbrauch und weniger Wärmeentwicklung, also auch längere Akkulaufzeit.

Nachteile:

* Weniger 3D-Leistung, aber vollkommen ausreichend für die normale Arbeit.
* Externer Monitor ist nicht mehr anschließbar
* Man darf kein PRAM-Reset ausführen, dies löscht den EFI Eintrag und es bleibt dunkel. Sollte man ein PRAM-Reset gemacht haben, einfach nochmal den Software-Teil ausführen.
* Unter High Sierra und Mojave funktioniert die Backlight-Steuerung nicht mehr.

Bevor wir loslegen erst mal der obligatorische Haftungsausschluss:

Ich übernehme keinerlei Haftung für irgendwelche Schäden, die bei der Reparatur elektronischer Geräte, dem Aufbau und Betrieb elektronischer Schaltungen, an Personen oder Geräten entstehen können.

Auch diese Anleitung besteht aus zwei Schritten: Zum einen ein Softwareteil, die NVRAM-Einstellungen und dann muss wieder ein Widerstand entfernt werden. Zusätzlich muss für High Sierra und Mojave wieder wie beim 2011er Modell eine Brücke eingelötet werden.

Softwareteil

Weil das MacBook Pro überhaupt kein Bild sowohl intern als extern erzeugte, konnte ich hier nicht mit dem USB-Stick arbeiten und musste mir etwas anderes überlegen. Ich habe per USB-Grafikkarte die benötigten NVRAM-Einstellungen durchführen können. Aber man kann auch per Bildschirmfreigabe diese Aufgabe bewältigen. Ich habe mir für solche Arbeiten eine USB-Grafikkarte für etwa 30 Euro besorgt. Ich mache hier keine Werbung, also wenn jemand dies genau wissen will, schickt mir einfach eine Mail.

Nach dem Starten des Gerätes den Terminal öffnen und folgende beiden Kommandos eingeben:

sudo nvram boot-args=“nv_disable=1″

und

sudo nvram fa4ce28d-b62f-4c99-9cc3-6815686e30f9:gpu-power-prefs=%01%00%00%00

Hardwareteil

Beim 2012er muss auch ein Widerstand entfernt werden (hier rot angezeigt) und, sollte man High Sierra oder Mojave installiert haben, auch wieder eine Brücke eingelötet werden. Die Brücke (siehe 2. Zeichnung bzw. 2. Bild) dient dafür, dass High Sierra und Mojave wieder aus dem Standby aufwacht. Sollte man Sierra oder älter installiert haben, braucht man diese Brücke nicht einzulöten.

Auch hier zeigen Fotos mehr. Und achtet nicht auf die Schmiererei auf dem zweitem Bild, das hatte eine der Firmen hinterlassen.

Der 2011er iMac und das leidige Thema mit der Grafikkarte

Wie im MacBook Pro von 2011 werkelt im iMac des gleichen Jahres auch eine Grafikkarte der AMD Radeon HD 6-Serie mit einer ähnlich hohen Ausfallrate. Beim iMac kann man leider nicht, wie beim MacBook Pro, auf die Intel HD3000 wechseln, so muss hier eine andere Lösung her. Zum Glück hatte Apple bei diesem Gerät die Grafikeinheit nicht auf dem Logicboard verlötet, sondern eine recht gebräuchliche MXM-Karte verwendet, die man austauschen kann. Beim Austausch kann man natürlich eine baugleiche nehmen mit dem selben Seriendefekt, diese wird aber auch nicht ewig halten. Als Alternative kann man MXM-Karten aus Dell/Alienware Laptops einbauen. Diese sind in der Regel auch deutlich günstiger. Übrigens sind auch bei den Modellen von 2009 und 2010 die Grafikkarten auf die gleiche Art und mit den selben Karten zu wechseln.

Vorteile:
* alternative Karten sind deutlich günstiger
* Karten der neueren Generation sind schneller und oft auch stromsparender
* Karten der neueren Generation sind metal-fähig, also für Mojave geeignet

Nachteile:
* Kein Bootscreen mehr. Bild kommt erst, wenn das OS komplett geladen ist
* Hintergrundbeleuchtung ist nicht mehr einstellbar
* Target-Mode funktioniert nicht mehr
* Kühler muss angepasst werden

Aber es gibt mittlerweile schon einige Lösungen, um die Nachteile auszumerzen, aber das ist etwas für die nächsten Beiträge. In diesem soll erst mal die defekte Karte ausgetauscht werden.

Bevor wir loslegen erst mal der obligatorische Haftungsausschluss:

Ich übernehme keinerlei Haftung für irgendwelche Schäden, die bei der Reparatur elektronischer Geräte, dem Aufbau und Betrieb elektronischer Schaltungen, an Personen oder Geräten entstehen können.

Welche Karten funktionieren?

Mann muss vorher wissen, dass in einem 21,5″ nur kleine MXM 3.0A Karten rein passen und im 27″ sowohl die kleine MXM 3.0A als auch die Größeren MXM 3.0B Karten. Karten die bis jetzt erfolgreich getestet wurden sind die MXM 3.0-B von Dell/Alienware GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M und die GTX 860M. Dazu kommen noch die kleine MCM 3.0-A Karten Quadro K1100M und die K2000M.

Anpassung des Kühlers

Weil jede Karte einen anderen Aufbau an Komponenten hat, muss der Kühler in de meisten Fällen angepasst werden. Hierfür eignet sich ein Dremel oder vergleichbares Werkzeug. Für die hier benutzte GTX 765M (rechts) musste ich an zwei Stellen etwas aus dem Kühler flexen und das Kreuz auf der Rückseite musste auch etwas angepasst werden.

Auch für die von mir verwendete K1100M musste ich sowohl den Kühler als auch das Kreuz etwas anpassen. Beim Befestigen des Kühlers muss neben der Wärmeleitpaste auf dem GPU auch ein Wärmeleitmittel auf den Speicherchips, Spulen und Kondensatoren aufgetragen werden. Hier benutze ich gerne Wärmeleitpads statt Wärmeleitpaste. Normale Wärmeleitpaste kann hierfür auch nicht benutzt werden, weil der Abstand zwischen den Speicherchips und dem Kühlkörper deutlich größer ist als der Abstand vom GPU und dem Kühlkörper. Hierfür eignet sich ansonsten K5-Pro.

Einbau der Grafikkarte

Um die neue Grafikkarte einzubauen, muss erst mal die alte heraus – und dafür muss leider der ganze iMac auseinander gebaut werden. Leider gibt es bei iFixit nur eine Anleitung für den 21,5 iMac, aber nicht für das 27″ Modell. Die Schritte für den 27″ iMac sind nahezu identisch zu dem vom 21,5″ iMac. Lediglich befinden sich einige Kabel an einer anderen Stelle. So ist z.B. das Audio-Kabel bei Schritt 32 deutlich kürzer.

https://de.ifixit.com/Anleitung/iMac+Intel+215-Inch+EMC+2428+GPU+Karte+austauschen/5980

Was, wenn es dunkel bleibt?

Es können nach dem Tausch 3 Sachen passieren:  Zum einen startet der iMac und es kommt nach dem Starten des Betriebssystems auch ein Bild – das ich natürlich das, was wir wollen. Es kann aber auch nichts passieren, also dass der iMac überhaupt nicht startet. In diesem Fall ist auch nicht viel zu machen – heißt Karte wieder ausbauen. Hier besteht eventuell noch die Möglichkeit, die Karte mit einer neuen Firmware auszustatten. Dazu aber mehr in nächsten Beitrag. Es kann auch passieren, dass der iMac startet, aber kein Bild kommt. In diesem Fall kann man noch die Nvidia Webdrivers installieren, vorausgesetzt, man hat sich für eine Nvidia Karte entschieden. Allerdings gibt es für Mojave keine Nvidia-Webdrivers mehr.

 

System aufrüsten oder neu installieren

Nach dem Einbau wird das bereits installierte Betriebssystem weiterhin funktionieren. Auch sollten Updates keine Probleme machen. Allerdings macht eine Neuinstallation bzw. ein Upgrade auf ein neueres Betriebssystem Probleme. Dies endete in meinen Tests immer in einer Bootschleife. Um ein Betriebssystem installieren zu können, braucht man entweder einen zweiten Apple Rechner, wo man die Installation vollziehen kann und anschließend die Festplatte in den iMac baut, oder man muss die alte defekte Karte einbauen, solange diese noch im abgesichertem Modus funktioniert. Auch für die Installation per Mojave-Patcher muss man eine dieser beiden Optionen wählen. Allerdings besteht die Möglichkeit, den BootRom und das vBios der Grafikkarte zu modifizieren, sodass eine Neuinstallation möglich ist. Dies werde ich in meinem folgenden Blogeintrag dokumentieren.

Windows XP und die SSD

Im Laufe der letzten Jahre sind SSDs immer günstiger geworden und haben bei mir schon so mache herkömmliche Festplatte abgelöst. Nun war auch mein XP-Rechner dran. Allerdings gibt es da Einiges, worauf man achten sollte für eine gute Performance und lange Lebensdauer der neuen SSD. In diesem Artikel werde ich alle möglichen Einstellungen und Optimalisierungen auflisten und erklären, welchen Einfluss diese haben.

SATA-Modus im BIOS auf AHCI einstellen.

Im BIOS des Rechners sollte der „SATA-Modus“ für die SSD von „IDE“ oder „Compatibility“ auf „AHCI“ umgestellt werden. Hierfür muss in Windows XP vorher der passende AHCI-Treiber des Herstellers installiert werden. AHCI unterstützt neue Funktionen und sorgt für einen höhere Geschwindigkeit. Sollte Windows nach dem Umstellen vom IDE-Modus in den AHCI-Modus nicht mehr starten, ist der Treiber nicht richtig installiert oder der falsche. Ein erneutes Umstellen in den IDE-Modus sorgt dafür, dass Windows normal hoch fährt.

Mehr Informationen über AHCI gibt es hier: Wikipedia

Partition ausrichten (4K-alignment)

Traditionelle Festplatten arbeiten mit einer Blockgröße von 512 Bytes. SSDs und moderne Festplatten ab 2010 allerdings arbeiten mit einer Blockgröße von 4096 Bytes oder auch 4K genannt. Windows XP kennt nur die 512 Bytes- Variante und spricht die Festplatte auch so an. Die SSD kann die 512Bytes-Blockgröße simulieren und schreibt diese in 4K-Blöcke auf die SSD. Allerdings – wenn man eine Partition während der Installation von XP erstellt hat – was in der Regel Standard ist –  ist diese nicht korrekt ausgerichtet (Mis-alignment) und sorgt so für einen deutlich niedrigere Schreibgeschwindigkeit und verkürzte Lebensdauer der SSD. Man kann schon beim Erstellen der Partition, z.B. mit der gparted Linux-CD, dafür sorgen, dass die Partition richtig ausgerichtet ist. Weil ich aber eine bereits installierte Version von der Festplatte auf die SSD migriert hatte, musste ich eine andere Methode wählen. Für diese Aufgabe gibt es einige Tools die man nutzen kann. Ich habe mich entschieden für den MiniTool Partition Wizard. Diesen einfach starten, den Datenträger mit der rechte Maustaste anklicken und „Alle Partition ausrichten“ auswählen. MiniTool zeigt an, ob die Partitionen ausgerichtet werden müssen. Wenn dies so ist, oben auf die Schaltfläche „Übernehmen“ klicken und den Rechner, wenn er darum fragt, neu starten. Dies kann nach Menge der auf der SSD befindlichen Daten, einige Zeit in Anspruch nehmen.

 

Mehr Informationen über das sogenannte Advanced Format gibt es hier: Wikipedia

Defragmentierung deaktivieren

Die Defragmentierung sorgt für eine Neuordnung der Dateien. Eine SSD sollte niemals defragmentiert werden. Neuere Betriebssysteme erkennen eine SSD als SSD und werden diese nicht defragmentieren. Aber Windows XP kennt nur normale Festplatten und weiß nicht, was eine SSD ist. Deswegen müssen wir in Windows XP die Defragmentierung im Register abschalten. Dies machen wir mit dem Programm regedit.exe. Einfach das Programm starten durch Drücken der Windows-Taste und R, dort regedit eingeben und Enter drücken. Anschließend den Schlüssel Hkey_Local_Machine\Software\Microsoft\Dfrg\BootOptimizeFunction\ öffnen und den Eintrag „Enable“ von Y auf N ändern. Nach einem Neustart ist die automatische Defragmentation deaktiviert.

Mehr Informationen über Fragmentierung gibt es hier: Wikipedia

Datei-Indizierung abschalten

Die Datei-Indizierung hilft dabei Daten und Dateiinhalte schneller zu finden, allerdings sorgt dies auch wie deutlich mehr Lese- und Schreibaktivität. Um diese zu deaktivieren öffnen wir den Explorer durch drücken der Windows-Taste und E, anschließend mit der rechten Maustaste auf die neue SSD klicken und „Eigenschaften“ auswählen. In diesem Eigenschaftenfenster  den unteren Haken bei „Laufwerk für schnelle Dateisuche indizieren“ entfernen. Des Weiteren sollte man auch den Indexdienst deaktivieren. Hierfür im Windows Explorer mit der rechten Maustaste auf Arbeitsplatz klicken und „Verwalten“ auswählen. Unter dem Punkt „Dienste und Anwendungen“ den Unterpunkt „Dienste“ auswählen. Auf der rechten Seite erscheinen nun alle Dienste des Rechners. Hier auf den Indexdienst doppelklicken und den Starttyp auf „deaktiviert“ setzen. Wo wir schon hier in den Diensten unterwegs sind, können wir auch gleich die „Automatischen Updates“ deaktivieren (es kommen für XP eh keine Updates mehr).

Mehr Informationen über die Indizierung gibt es hier: Wikipedia

Systemwiederherstellung deaktivieren

Dies ist ein zweischneidiges Thema. Die einen schwören bei der Systemwiederherstellung darauf, ich hingegen habe diese in meiner Laufzeit noch nie benutzt. Wenn man eine vernünftige Sicherheitskopie hat, ist diese Funktion meiner Auffassung nach unnütz, da sie nur Festplattenplatz und Rechenleistung verbraucht.  Es muss aber jeder selber wissen ob er die Systemwiederherstellung deaktiviert oder nicht. Zum Deaktivieren  im noch geöffneten Windows Explorer mit der rechten Maustaste auf Arbeitsplatz klicken und „Eigenschaften“ auswählen. Im Reiter „Systemwiederherstellung“ einen Haken setzten bei „Systemwiederherstellung deaktivieren“ und mit OK bestätigen.

Mehr Informationen über die Systemwiederherstellung gibt es hier: Wikipedia

Auslagerungsdatei deaktivieren

Bei genügend Arbeitsspeicher kommt man recht selten an das Limit des selbigen. Sollte es wieder Erwarten doch öfters vorkommen, kann man natürlich die Auslagerungsdatei ohne Probleme neu erstellen. Zum Deaktivieren der Auslagerungsdatei im Windows Explorer mit der rechten Maustaste auf den Arbeitsplatz klicken und „Eigenschaften“ auswählen. Im Reiter „Erweitert“, unter dem Punkt „Systemleistung“ auf den Knopf „Einstellung“ klicken. In diesem Unterfenster den Reiter „Erweitert“ auswählen und unter dem Punkt „Virtuelle Arbeitsspeicher“ den Knopf „Ändern“ klicken. In diesem nächsten Fenster „Keine Auslagerungsdatei“ auswählen und mit „Festlegen“ bestätigen. Anschließend mit OK  das Fenster schließen und den Rechner neu starten.

Mehr Informationen über die Auslagerungsdatei gibt es hier: Wikipedia

Timestamp-Funktion anpassen

Jede Datei besitzt 3 Zeitstempel, einmal wann diese erstellt ist, wann sie zuletzt geändert wurden und wann sie zuletzt geöffnet wurde. Die letztere ändert sich bei – wie es die Bezeichnung schon vermuten lässt – jedem Öffnen einer Datei und sorgt damit für unnötige Schreibaktivität. Zum Deaktivieren einen DOS-Prompt öffnen durch Drücken der Windows-Taste und R, dort cmd eingeben und Enter drücken. In diesem DOS-Fester geben wir „fsutil behavior set disablelastaccess 1“ ein und drücken Enter. Nach einem Neustart werden nur noch Zeitstempel bei Änderungen einer Datei abgespeichert.

Temporäre Daten in ein RAM-Drive auslagern

Windows XP in der 32-Bit Version kann nur 3,3 GB an Speicher adressieren. Sollte man mehr haben, kann man aus dem Rest ein sogenanntes RAM-Drive erstellen. Somit wird aus dem Speicher eine Festplatte. Auf dieser Festplatte kann man dann die temporären Dateien auslagern. Vorteil ist zum Einen, dass diese nicht auf der SSD gespeichert werden, also weniger Schreibvorgänge, und zum Anderen, dass die temporären Dateien  nach einem Neustart des Rechners verschwunden sind. Es wird also gleich aufgeräumt. Ein RAM-Drive ist schnell, etwas 5 bis 10 mal schneller als eine SSD. Um dies zu bewerkstelligen, nutze ich das Programm Dataram Ram-Disk 3.5 130, dieses gibt es noch im Internat als RC umsonst. Mit dieser Version kann man ein RAM-Drive bis zu 4GB erstellen.

Nach dem Installieren einfach die „RamDisk Configutration Utility“ starten. Im Reiter „Settings“ die Option „FAT32 Partition“ auswählen und die Größe auf das Maximum einstellen. Bei mir wollte er nicht die 4096 akzeptieren, deswegen habe ich 3900 gewählt. Im Reiter „Load and Save“ kann man noch einige Sachen einstellen, z.B. dass er direkt schon einen TEMP-Ordner anlegt. Wichtig ist es im Reiter „Advanced“ einen Haken bei „Use Memory above 4GB for RAMdisk“ zu setzen, damit die Software den ungenutzten Speicher verwendet.  Nachdem diese Einstellungen vorgenommen wurden, unten einfach auf „Start RAMDisk“ klicken und schon ist die RAMDisk da. Auch nach einem Neustart wird die RAMDisk automatisch erstellt.

Nun muss man nur noch Windows beibringen, dieses Laufwerk auch für die Temporären Dateien zu nutzen. Hierfür wieder im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf „Arbeitsplatz“ klicken und „Eigenschaften“ auswählen. Im Reiter „Erweitert“ den Knopf „Umgebungsvariablen“ anklicken. In dem folgenden Fenster müssen jetzt die TEMP- und TMP-Variablen geändert werden sodass diese in den TEMP-Ordner auf dem RAMDrive gespeichert werden. Bei mit ist das RAMDrive das Laufwerk E, also habe ich die 4 Werte in „E:\TEMP“ geändert. Nun werden nach einem Neustart alle von Windows erstellten Temporären Dateien auf dem RAMDrive gespeichert. Einige andere Software bietet eine eigene Möglichkeit um einen temporären Order anzugeben, diese sollten auch auf das RAMDrive verwiesen werden.

 

TRIM

TRIM ist ein Befehl zur Markierung gelöschter Datenblöcke auf einer SSD zum Zweck der späteren Wiederbeschreibung. Windows XP unterstützt noch kein TRIM. Diese Funktionalität kam erst mit Windows 7. Viele Hersteller haben eine vergleichbares Verfahren schon in der Firmware der SSD eingebaut und hierdurch wird TRIM-Support vom OS überflüssig. Natürlich sollte man beim Auswählen der SSD darauf achten, dass die SSD diese Funktion in der Firmware integriert hat. Auch besteht die Möglichkeit um den Computer von einer Live CD zu starten und TRIM auszuführen. Hierfür kann man Linux nutzen, was allerdings recht kompliziert werden kann, vor allem wegen des Supports des NTFS-Filessystems. Eine einfache Methode bietet zum Beispiel eine ältere Version von Arconis True Image, am besten die 2014er Version. Diese Funktion wurde in der Acronis 2015er Version, nach Ablauf des Supports von Microsoft für Windows XP in 2014, entfernt.

Mehr Informationen über TRIM gibt es hier: Wikipedia

Was bringt das Reinigen des Kühlkörpers und neue Wärmeleitpaste?

Dies ist eine Frage, die ich hier mal beantworten möchte. Letzte Woche hatte ich ein MacBook Pro von einem Bekannten bei mir und habe gemerkt, dass dieser recht warm wurde. Nachdem ich ihn geöffnet habe, kamen mir auch schon die Staubflocken entgegen. Dies habe ich direkt mal genutzt, um zu zeigen was eine Reinigung und neue Wärmeleitpaste für einen Effekt haben. Das Gerät war noch nicht so verdreckt, dass die Kühlkörper komplett zu waren, was natürlich für ein noch größeren Effekt gesorgt hätte.

Zum testen der Wärmeabfuhr habe ich die von mir im Artikel beschriebene Methode benutzt. Als Erstes habe ich einen Test mit dem ganzen Staub gemacht. Nach der Grundreinigung habe ich noch einen Test gemacht. Anschließend habe ich die Wärmeleitpaste des Kühlkörpers ersetzt und abermals einen Test gemacht. Zu diesen drei Tests habe ich zum Schluss noch einen gemacht, wo ich den Turbo-Modus des CPU per Turbo Boost Switcher deaktiviert habe.

Im ersten Screenshot sieht man die Wärmeentwicklung mit verdreckten Kühlkörper.

 

In diesem Screenshot nach der Grundreinigung dauert es schon etwas länger, bis der CPU wegen der Hitze runter taktet.

Nach dem Erneuern der Wärmeleitpaste ist eine deutliche Verbesserung der Kühlleistung wahrzunehmen. Es werden auch nicht mehr die 100°C erreicht, eine Runtertaktung findet schon bei etwas über 90°C statt. Natürlich muss die alte Wärmeleitpaste komplett entfernt werden.

Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man wie beschrieben den Turbo-Modus deaktivieren. Das heißt, dass der CPU nicht mehr wie in diesem Fall auf 2,8 Ghz steigt, sondern gemütlich auf den von Intel angegebenen 2,2 Ghz seine Arbeit verrichtet. Man sieht deutlich eine geringere Wärmeentwicklung.

 

Fazit: Austausch der Wärmeleitpaste hat einen positiven Effekt auf die Wärmeentwicklung in einem Computer. Es sollte gute Wärmeleitpaste verwendet werden und  richtig aufgetragen sollte sie auch sein. Reinigen sollte man die Lüfter eines Rechners auch gerne mal öfter.

Klassisches Bootmenü in Windows 10

Wenn Sie auf einem Multiboot-System Windows 10 installiert haben, haben Sie mit Sicherheit nach etwas längerer Wartezeit das neue Bootmenü, welches einem Windows 10 liefert, bewundern können, und dann festgestellt, dass wenn Sie eins der andren Betriebssysteme wählen, der Rechner komplett neu startet. Das Erste was mir in den Sinn kam: Ich will das alte Bootmenü zurück.

Und dies ist recht schnell durchgeführt. Als erstes Windows 10 starten und den Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten starten und folgendes Kommando eingeben:

bcdedit /set {current} bootmenupolicy legacy

Schon ist das klassische Bootmenü, wie wir es von Windows 7 gewöhnt sind, wieder aktiv.

Um doch wieder zum Standard Windows-10-Bootmenü zurück zu kehren einfach folgendes Kommando eingeben:

bcdedit /set {default} bootmenupolicy standard

Es kann sein, wenn man mehrere Windows 10 Systeme auf einem Rechner installiert hat, dass man den ersten Befehl zum aktivieren des klassischen Bootmenüs von jeder Windows 10 Installation durchführen muss. Dies kann man auch alles von einer Installation aus machen. Mit dem Kommando bcdedit erscheint eine Liste aller installierten Betriebssysteme. In dieser Liste gibt es bei jedem Betriebssystem den Eintrag „Bezeichner“ und „bootmenupolicy“. Bei jedem bootmenupolicy-Eintrag sollte „Legacy“ stehen, damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Hierfür beim ersten Befehl das {current} durch die entsprechende ID der Bezeichners ersetzen.

Aufrüstung des MacPro 4.1 und 5.1

Die beiden Apple MacPro 4.1 und 5.1 sind im Wesentlichen die gleichen Geräte. Einen Großteil der ausgelieferten Modelle bis 2010 wurden mit einem oder zwei Vierkernprozessoren bestückt, der 4.1 generell nur mit Vierkernprozessoren. Diese können durch neuere Sechskernprozessoren ausgetauscht werden, um somit einen deutlichen Leistungsanstieg zu erreichen. Der 5.1 ist recht einfach aufzurüsten. Hier werden einfach nur die Prozessoren ausgetauscht. Beim 4.1 ist das schon etwas schwieriger. Dieser braucht erst ein Firmware Update, das vor der Installation der neuen Prozessoren durchzuführen ist. Mehr Information und Download gibt es im Netkas Forum. Externer Link Des Weiteren muss bei den Dual CPUs darauf geachtet werden, dass man sogenannte „Delid“, also geköpfte Prozessoren einbaut. Weil das Dual CPU-Board des 4.1ers nicht die üblichen LGA-Sockel mit Arretierungshebel verfügt, sondern ein LGA-Sockel wo der Prozessor durch den Kühler arretiert wird. Sollte man einen normalen 1366 Prozessor mit Heatspreader verbauen und den Kühler zu fest anschrauben, gibt es einen Kurzschluss im Sockel und das CPU-Board ist Elektroschrott – Es sei den man findet jemanden der in der Lage ist die Sockel zu tauschen.

Dieser Liste ist zu entnehmen welche Sechskernprozessoren im MacPro lauffähig sind.

Prozessor Ghz Turbo RAM Watt Dual-fähig
X5690 3,46 3,73 1333 130W x
X5680 3,33 3,60 1333 130W x
X5679 3,20 3,60 1066 115W x
X5675 3,06 3,46 1333 95W x
X5670 2,93 3,33 1333 95W x
X5660 2,80 3,20 1333 95W x
X5650 2,66 3,06 1333 95W x
E5659 2,53 2,80 1333 80W x
E5645 2,40 2,67 1333 80W x
L5639 2,13 2,67 1333 60W x
W3690 3,46 3,73 1333 130W
W3680 3,33 3,60 1333 130W
W3670 3,20 3,46 1066 130W

 

Auch der richtige Arbeitsspeicher in der richtigen Konfiguration hat deutlich Einfluss auf die Leistung. Die verbauten Prozessoren verfügen über sogenanntes Triple-Channel Memory Bus, dies heißt, dass der Arbeitsspeicher in 3er-Paaren installiert werden sollte für die beste Leistung. D. h. im Single-CPU-Board sind 3 Module und im Dual-CPU-Board sind 6 Module notwendig. Diese sollten alle die gleiche Speicherleistung sowie Geschwindigkeit haben, am besten 1333Mhz, wenn es der Prozessor unterstützt. 8GB Module kosten momentan um die 10 Euro, bei eBay einfach nach 10600R suchen. Es wurde auch schon öfters diskutiert ob PC3L, also Low Power-Speicher mit 1.35V verbaut werden darf. Mir ist nicht bekannt, ob der MacPro den PC3L richtig erkennt und ihn mit 1.35V betreibt oder mit den üblichen 1.5V. Ein Teil der PC3L Speichermodule funktioniert auch mit 1.5V, aber ich würde generell auf die PC3L Module verzichten.

Hier habe ich diverse Benchmarks aufgelistet, die ich an einem 4.1 mit X5680 durchgeführt habe, um zu zeigen, was der Unterschied ist, wenn man von Triple-Channel Gebrauch macht. Ich habe sämtliche Tests mit Geekbench4 durchgeführt. Externer Link Man sieht deutlich, dass der richtige Speicher in der richtigen Konfiguration schon Einiges ausmacht.

Konfiguration Single-Score Multi-Score
1x4GB DDR3 1066Mhz – Single-Channel 2828 10942
2x4GB DDR3 1066Mhz – Dual-Channel 3045 13466
3x4GB DDR3 1066Mhz – Tripple-Channel 3115 14624
4x4GB DDR3 1066Mhz – Dual-Channel 3030 13116
1x8GB DDR3 1333Mhz – Single-Channel 2896 11648
2x8GB DDR3 1333Mhz – Dual-Channel 3049 13905
3x8GB DDR3 1333Mhz – Tripple-Channel 3118 14824
4x8GB DDR3 1333Mhz – Dual-Channel 3074 14000

Nachdem dies geklärt ist nun an die Arbeit. Ich habe mich für meinen Dual CPU MacPro 5.1 entschieden für den X5675, diese waren deutlich günstiger als die X5680 und die überteuerten X5690. Ursprünglich sind zwei E5620 mit jeweils 4×2.4 Ghz verbaut.

Das CPU-Board ist recht einfach aus dem MacPro zu entfernen. Einfach die beiden Hebel ausklappen und das CPU-Board raus ziehen.

Die Kühler sind mit 3er Sechskant-Steckschlüssel, im Volksmund auch Inbusschlüssel genannt, befestigt. Beim Single CPU-Board ist der Kühler etwas größer und mit 5 Schrauben befestigt.

Jetzt können die Prozessoren ausgetauscht werden. Wie gesagt: beim 4.1 Dual CPU-Board müssen Prozessoren ohne IHS verbaut werden.

Bevor die Kühler wieder auf dem Board befestigt werden,  sollten diese gereinigt werden, sowohl die Kupferfläche als von innen mit Druckluft. Hier kann sich im Laufe der Jahre Einiges an Staub angesammelt haben. Vor dem Einbauen muss natürlich auch noch Wärmeleitpaste auf die Prozessoren aufgetragen werden.

Beide Kühler sehen gleich aus, doch sind diese unterschiedlich. Wenn man sich die Lüfter genau ansieht, bemerkt man, dass diese genau anders herum montiert sind. Dies hat auch Sinn, denn die Abluft soll hinten das Gehäuse verlassen. Darum müssen die Kühler so eingebaut werden, dass die Pfeile auf den Lüftern nach hinten zeigen.

Und fertig. Nun das CPU-Board wieder in den MacPro einbauen und sich über die Leistung freuen.

Hier habe ich einige Benchmarks, die ich selber durchgeführt habe, einmal aufgelistet. Als Referenz habe ich auch den MacPro 3.1 aufgelistet zusammen mit diversen Speicher-Konfigurationen.

Konfiguration Single-Score Multi-Score
MacPro 3.1 X5472 8×3.0Ghz 2x4GB 667Mhz 1947 8751
MacPro 3.1 X5472 8×3.0Ghz 4x4GB 667Mhz 1984 10391
MacPro 4.1 W3520 4×2.66 Ghz 3x4GB 1066Mhz 2511 8527
MacPro 4.1@5.1 X5680 6×3.33 Ghz 4x4GB 1066Mhz 3002 12968
MacPro 4.1@5.1 X5680 6×3.33 Ghz 3x8GB 1333Mhz 3104 14933
MacPro 5.1 E5620 8×2.4Ghz 4×4+4x2GB 1066Mhz 2185 14082
MacPro 5.1 X5675 12×3.06Ghz 4×4+4x2GB 1066Mhz 2769 21191
MacPro 5.1 X5675 12×3.06Ghz 6x8GB 1333Mhz 2802 23154

 

Ist die Kühlung meines Mac ausreichend?

Apple ist dafür bekannt mit der Kühlung der Hardware sehr an die Grenzen des Möglichen zu gehen, oder sogar darüber hinaus, was zur Folge hat, dass der Prozessor herunter taktet. Das Problem liegt einerseits an den gleichen von Apple benutzen Kühlern über verschiedene Geräte. So hat das in diesem Fall beschriebene MacBook Pro von 2011 mit i7 und Radeon HD Grafikkarte den gleichen Kühler verbaut wie das Vorläufermodell von 2010 mit i5 und GeForce GT 330M Grafikkarte mit dem Resultat, dass rein rechnerisch mit den TDP-Werten 22 Watt mehr an Wärme abgeführt werden muss. Des Weiteren spielt hier auch der Turbo-Modus und der TDP von den Intel Prozessoren eine große Rolle. So wird von Intel zum Beispiel für den i7  im 2011 verbauten MacBook Pro eine TDP von 45 Watt angegeben. Diese Wattzahl bezieht sich aber aber den Stock-Wert des CPU, also 2.2 Ghz. Im Turbo-Modus (sprich beim Early 2011 sind das 3.0 Ghz und im Late 2011 nur 2.8Ghz) springt der Verbrauch schon auf 55Watt, also nochmal 10 Watt mehr an Hitze die abgeführt werden muss. Eine genaue Beschreibung des Phänomens haben die Jungs von AnandTech in diesem Beitrag erklärt: Externer Link. Ich werde mich in diesem Betrag nur auf das Testen der Kühlung beschränken.

Aber erst einmal ein Haftungsausschluss: In diesem Test wird der CPU über längere Zeit zu 100%  belastet und die Temperatur kann die 100°C erreichen. Dies kann negative Effekte auf die Hardware haben. Des Weiteren sollte man diesen Test nur  mit ordentlich gereinigten Lüfter und Kühlkörper durchführen.

Zum Auslesen der CPU-Werte brauchen wir das Programm Intel Power Gadget, die neuste Version bekommt man auf der Intel-Seite. Externer Link

Nachdem dieses Programm installiert und gestartet ist, sieht man untereinander 4 Grafiken, dies sind von oben nach unten: Power (also wie viel Watt der CPU momentan verbraucht), Frequency (die aktuelle Taktrate), CPU Temperatur und CPU Auslastung.

Nun können wir im Terminal mit dem Kommando yes > /dev/null & den CPU belasten. Dieses Kommando muss einmal pro virtuellem Kern gestartet werden. Dies kann man am besten testen indem man das Kommando einmal erteilt und dann die Auslastung beobachtet. Man muss nur 100 teilen durch die Auslastung, schon hat man die Anzahl der virtuellen Kerne und die auszuführenden Kommandos. Im Fall des hier getesteten MacBook Pro mit i7 also 8 mal. Man kann alle 8 auf einmal geben. Zum stoppen des Testes wird einfach killall yes im Terminal eingeben. Dies sieht dann so aus.

Während des Tests sieht man wie der CPU zu 100% belastet wird und wie die Temperatur steigt. Sobald die Temperatur einen für den CPU kritischen Wert erreicht, wird dieser herunter getaktet. In der Regel liegt diese bei 100°C. Sollte er die 100°C erreichen und der CPU runter takten ist meines Erachtens nach die Kühlung unzureichend. Hier schön zu sehen, dass nach recht kurzer Zeit der CPU schon runter taktet. Und das bei abgeschalteter dedizierter Grafikkarte.