Klassisches Bootmenü in Windows 10

Wenn Sie auf einem Multiboot-System Windows 10 installiert haben, haben Sie mit Sicherheit nach etwas längerer Wartezeit das neue Bootmenü, welches einem Windows 10 liefert, bewundern können, und dann festgestellt, dass wenn Sie eins der andren Betriebssysteme wählen, der Rechner komplett neu startet. Das Erste was mir in den Sinn kam: Ich will das alte Bootmenü zurück.

Und dies ist recht schnell durchgeführt. Als erstes Windows 10 starten und den Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten starten und folgendes Kommando eingeben:

bcdedit /set {current} bootmenupolicy legacy

Schon ist das klassische Bootmenü, wie wir es von Windows 7 gewöhnt sind, wieder aktiv.

Um doch wieder zum Standard Windows-10-Bootmenü zurück zu kehren einfach folgendes Kommando eingeben:

bcdedit /set {default} bootmenupolicy standard

Es kann sein, wenn man mehrere Windows 10 Systeme auf einem Rechner installiert hat, dass man den ersten Befehl zum aktivieren des klassischen Bootmenüs von jeder Windows 10 Installation durchführen muss. Dies kann man auch alles von einer Installation aus machen. Mit dem Kommando bcdedit erscheint eine Liste aller installierten Betriebssysteme. In dieser Liste gibt es bei jedem Betriebssystem den Eintrag “Bezeichner” und “bootmenupolicy”. Bei jedem bootmenupolicy-Eintrag sollte “Legacy” stehen, damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Hierfür beim ersten Befehl das {current} durch die entsprechende ID der Bezeichners ersetzen.

Aufrüstung des MacPro 4.1 und 5.1

Die beiden Apple MacPro 4.1 und 5.1 sind im Wesentlichen die gleichen Geräte. Einen Großteil der ausgelieferten Modelle bis 2010 wurden mit einem oder zwei Vierkernprozessoren bestückt, der 4.1 generell nur mit Vierkernprozessoren. Diese können durch neuere Sechskernprozessoren ausgetauscht werden, um somit einen deutlichen Leistungsanstieg zu erreichen. Der 5.1 ist recht einfach aufzurüsten. Hier werden einfach nur die Prozessoren ausgetauscht. Beim 4.1 ist das schon etwas schwieriger. Dieser braucht erst ein Firmware Update, das vor der Installation der neuen Prozessoren durchzuführen ist. Mehr Information und Download gibt es im Netkas Forum. Externer Link Des Weiteren muss bei den Dual CPUs darauf geachtet werden, dass man sogenannte “Delid”, also geköpfte Prozessoren einbaut. Weil das Dual CPU-Board des 4.1ers nicht die üblichen LGA-Sockel mit Arretierungshebel verfügt, sondern ein LGA-Sockel wo der Prozessor durch den Kühler arretiert wird. Sollte man einen normalen 1366 Prozessor mit Heatspreader verbauen und den Kühler zu fest anschrauben, gibt es einen Kurzschluss im Sockel und das CPU-Board ist Elektroschrott – Es sei den man findet jemanden der in der Lage ist die Sockel zu tauschen.

Dieser Liste ist zu entnehmen welche Sechskernprozessoren im MacPro lauffähig sind.

Prozessor Ghz Turbo RAM Watt Dual-fähig
X5690 3,46 3,73 1333 130W x
X5680 3,33 3,60 1333 130W x
X5679 3,20 3,60 1066 115W x
X5675 3,06 3,46 1333 95W x
X5670 2,93 3,33 1333 95W x
X5660 2,80 3,20 1333 95W x
X5650 2,66 3,06 1333 95W x
E5659 2,53 2,80 1333 80W x
E5645 2,40 2,67 1333 80W x
L5639 2,13 2,67 1333 60W x
W3690 3,46 3,73 1333 130W
W3680 3,33 3,60 1333 130W
W3670 3,20 3,46 1066 130W

 

Auch der richtige Arbeitsspeicher in der richtigen Konfiguration hat deutlich Einfluss auf die Leistung. Die verbauten Prozessoren verfügen über sogenanntes Triple-Channel Memory Bus, dies heißt, dass der Arbeitsspeicher in 3er-Paaren installiert werden sollte für die beste Leistung. D. h. im Single-CPU-Board sind 3 Module und im Dual-CPU-Board sind 6 Module notwendig. Diese sollten alle die gleiche Speicherleistung sowie Geschwindigkeit haben, am besten 1333Mhz, wenn es der Prozessor unterstützt. 8GB Module kosten momentan um die 10 Euro, bei eBay einfach nach 10600R suchen. Es wurde auch schon öfters diskutiert ob PC3L, also Low Power-Speicher mit 1.35V verbaut werden darf. Mir ist nicht bekannt, ob der MacPro den PC3L richtig erkennt und ihn mit 1.35V betreibt oder mit den üblichen 1.5V. Ein Teil der PC3L Speichermodule funktioniert auch mit 1.5V, aber ich würde generell auf die PC3L Module verzichten.

Hier habe ich diverse Benchmarks aufgelistet, die ich an einem 4.1 mit X5680 durchgeführt habe, um zu zeigen, was der Unterschied ist, wenn man von Triple-Channel Gebrauch macht. Ich habe sämtliche Tests mit Geekbench4 durchgeführt. Externer Link Man sieht deutlich, dass der richtige Speicher in der richtigen Konfiguration schon Einiges ausmacht.

Konfiguration Single-Score Multi-Score
1x4GB DDR3 1066Mhz – Single-Channel 2828 10942
2x4GB DDR3 1066Mhz – Dual-Channel 3045 13466
3x4GB DDR3 1066Mhz – Tripple-Channel 3115 14624
4x4GB DDR3 1066Mhz – Dual-Channel 3030 13116
1x8GB DDR3 1333Mhz – Single-Channel 2896 11648
2x8GB DDR3 1333Mhz – Dual-Channel 3049 13905
3x8GB DDR3 1333Mhz – Tripple-Channel 3118 14824
4x8GB DDR3 1333Mhz – Dual-Channel 3074 14000

Nachdem dies geklärt ist nun an die Arbeit. Ich habe mich für meinen Dual CPU MacPro 5.1 entschieden für den X5675, diese waren deutlich günstiger als die X5680 und die überteuerten X5690. Ursprünglich sind zwei E5620 mit jeweils 4×2.4 Ghz verbaut.

Das CPU-Board ist recht einfach aus dem MacPro zu entfernen. Einfach die beiden Hebel ausklappen und das CPU-Board raus ziehen.

Die Kühler sind mit 3er Sechskant-Steckschlüssel, im Volksmund auch Inbusschlüssel genannt, befestigt. Beim Single CPU-Board ist der Kühler etwas größer und mit 5 Schrauben befestigt.

Jetzt können die Prozessoren ausgetauscht werden. Wie gesagt: beim 4.1 Dual CPU-Board müssen Prozessoren ohne IHS verbaut werden.

Bevor die Kühler wieder auf dem Board befestigt werden,  sollten diese gereinigt werden, sowohl die Kupferfläche als von innen mit Druckluft. Hier kann sich im Laufe der Jahre Einiges an Staub angesammelt haben. Vor dem Einbauen muss natürlich auch noch Wärmeleitpaste auf die Prozessoren aufgetragen werden.

Beide Kühler sehen gleich aus, doch sind diese unterschiedlich. Wenn man sich die Lüfter genau ansieht, bemerkt man, dass diese genau anders herum montiert sind. Dies hat auch Sinn, denn die Abluft soll hinten das Gehäuse verlassen. Darum müssen die Kühler so eingebaut werden, dass die Pfeile auf den Lüftern nach hinten zeigen.

Und fertig. Nun das CPU-Board wieder in den MacPro einbauen und sich über die Leistung freuen.

Hier habe ich einige Benchmarks, die ich selber durchgeführt habe, einmal aufgelistet. Als Referenz habe ich auch den MacPro 3.1 aufgelistet zusammen mit diversen Speicher-Konfigurationen.

Konfiguration Single-Score Multi-Score
MacPro 3.1 X5472 8×3.0Ghz 2x4GB 667Mhz 1947 8751
MacPro 3.1 X5472 8×3.0Ghz 4x4GB 667Mhz 1984 10391
MacPro 4.1 W3520 4×2.66 Ghz 3x4GB 1066Mhz 2511 8527
MacPro 4.1@5.1 X5680 6×3.33 Ghz 4x4GB 1066Mhz 3002 12968
MacPro 4.1@5.1 X5680 6×3.33 Ghz 3x8GB 1333Mhz 3104 14933
MacPro 5.1 E5620 8×2.4Ghz 4×4+4x2GB 1066Mhz 2185 14082
MacPro 5.1 X5675 12×3.06Ghz 4×4+4x2GB 1066Mhz 2769 21191
MacPro 5.1 X5675 12×3.06Ghz 6x8GB 1333Mhz 2802 23154

 

Ist die Kühlung meines Mac ausreichend?

Apple ist dafür bekannt mit der Kühlung der Hardware sehr an die Grenzen des Möglichen zu gehen, oder sogar darüber hinaus, was zur Folge hat, dass der Prozessor herunter taktet. Das Problem liegt einerseits an den gleichen von Apple benutzen Kühlern über verschiedene Geräte. So hat das in diesem Fall beschriebene MacBook Pro von 2011 mit i7 und Radeon HD Grafikkarte den gleichen Kühler verbaut wie das Vorläufermodell von 2010 mit i5 und GeForce GT 330M Grafikkarte mit dem Resultat, dass rein rechnerisch mit den TDP-Werten 22 Watt mehr an Wärme abgeführt werden muss. Des Weiteren spielt hier auch der Turbo-Modus und der TDP von den Intel Prozessoren eine große Rolle. So wird von Intel zum Beispiel für den i7  im 2011 verbauten MacBook Pro eine TDP von 45 Watt angegeben. Diese Wattzahl bezieht sich aber aber den Stock-Wert des CPU, also 2.2 Ghz. Im Turbo-Modus (sprich beim Early 2011 sind das 3.0 Ghz und im Late 2011 nur 2.8Ghz) springt der Verbrauch schon auf 55Watt, also nochmal 10 Watt mehr an Hitze die abgeführt werden muss. Eine genaue Beschreibung des Phänomens haben die Jungs von AnandTech in diesem Beitrag erklärt: Externer Link. Ich werde mich in diesem Betrag nur auf das Testen der Kühlung beschränken.

Aber erst einmal ein Haftungsausschluss: In diesem Test wird der CPU über längere Zeit zu 100%  belastet und die Temperatur kann die 100°C erreichen. Dies kann negative Effekte auf die Hardware haben. Des Weiteren sollte man diesen Test nur  mit ordentlich gereinigten Lüfter und Kühlkörper durchführen.

Zum Auslesen der CPU-Werte brauchen wir das Programm Intel Power Gadget, die neuste Version bekommt man auf der Intel-Seite. Externer Link

Nachdem dieses Programm installiert und gestartet ist, sieht man untereinander 4 Grafiken, dies sind von oben nach unten: Power (also wie viel Watt der CPU momentan verbraucht), Frequency (die aktuelle Taktrate), CPU Temperatur und CPU Auslastung.

Nun können wir im Terminal mit dem Kommando yes > /dev/null & den CPU belasten. Dieses Kommando muss einmal pro virtuellem Kern gestartet werden. Dies kann man am besten testen indem man das Kommando einmal erteilt und dann die Auslastung beobachtet. Man muss nur 100 teilen durch die Auslastung, schon hat man die Anzahl der virtuellen Kerne und die auszuführenden Kommandos. Im Fall des hier getesteten MacBook Pro mit i7 also 8 mal. Man kann alle 8 auf einmal geben. Zum stoppen des Testes wird einfach killall yes im Terminal eingeben. Dies sieht dann so aus.

Während des Tests sieht man wie der CPU zu 100% belastet wird und wie die Temperatur steigt. Sobald die Temperatur einen für den CPU kritischen Wert erreicht, wird dieser herunter getaktet. In der Regel liegt diese bei 100°C. Sollte er die 100°C erreichen und der CPU runter takten ist meines Erachtens nach die Kühlung unzureichend. Hier schön zu sehen, dass nach recht kurzer Zeit der CPU schon runter taktet. Und das bei abgeschalteter dedizierter Grafikkarte.